NEUSSte CHRONIK

1923

Am 3. Dezember wird Hans Wolfgang Otto Neuss in Breslau geboren. Nach der Schule Schlachterlehre und Landwirtschaftsgehilfe. Mit 15 brennt er durch: er will Clown werden. Der Ausflug endet in der Verwahranstalt am Berliner Alex. Granatendrehen.

1941

Soldat an der Ostfront. MG-Schütze. Wird mehrfach verwundet, erhält das Eiserne Kreuz. Im Genesungsheim erste Versuche als Truppenbetreuer und Frontkomiker. Wieder an der Front, schießt sich Neuss den Zeigefinger der linken Hand ab um wieder ins Lazarett zu kommen. ("Die Angst trieb mich zum Fortschritt"). EK I. Spielt im Lazarett für Verwundete: Parodistisches, Pantomimisches, Komisches. Conferiert, erzählt Witze, denkt sich Sketche aus ("Beim Damenfriseur").

1945 - 1949

Neuss kommt über Skandinavien nach Norddeutschland. Erlebt das Kriegsende im Internierungslager, wo er bunte Abende des "Reichskabarett der Komiker" (Rekadeko) inszeniert. Nach Entlassung aus der Kriegsgefangenschaft tingelt er mit dem Rekadeko-Programm übers Flensburger Land. Der britische Presseoffizier untersagt Neuss, seinen berüchtigten "Schweine"-Witz unter die Leute zu bringen. Als er ihn dennoch erzählt, wird er zu einem halben Jahr Haft verurteilt, kommt aber wenige Tage später frei.

Hansi Neuss, der auch gelegentlich als Peter Pips aufgetreten ist, bnennt sich jetzt Hans Wolfgang Neuss. Erstes gemeinsames Auftreten mit Wolfgang Müller in Düsseldorf. Neuss schreibt einen kabarettitischen Sketch über die Viererkonferenz ("Tanz auf dem Vulkan"), er wird von Wolfgang Müller (Roosevelt), Müllers Vater (Churchill), Wolfgang Neuss (Stalin) und Abi von Haase (de Gaulle) gespielt. Neun-Wochen-Engagement am Hamburger Hansa-Theater.

1950

Ein Solo, das Hachfeld für Neuss schreibt, verlangt nach einem Requisit. Die Idee der Pauke wird geboren. Für 15 Mark ersteht Neuss eine große Trommel.

Erste Begegnung mit dem Film. Otto Wernicke läßt ihn einen Gauner in "Wer fuhr den grauen Ford?" spielen.

1951

Berlin Gastspiel. Die Presse begrüßt die Hamburger Kabarettisten überschwenglich, vor allem der "Mann mit der Pauke" wird zum Geheimtip. Man merkt sich den Namen, jetzt ohne Hans: Wolfgang Neuss. Das Ensemble beschließt, in Berlin zu bleiben. Auch das Neue "Haferstengel"-Programm, wieder mit Ursula Herking und Thierry, hat großen Erfolg bei Presse und Publikum. Großveranstaltungen in der Berliner Waldbühne, vor mehr als 20.000 Menschen, bringen den großen Durchbruch ("Da wurde gebracht, was verlangt wird: zwei Nummern Ost, eine West. Ich war so eine Art Doppelagent.").

Zusammen mit Jo Herbst allwöchentlich im RIAS ("Schreibmaschine und Klavier"); die Richtung dieses kabarettistischen Ritts durch die Tagesaktualitäten ist gefragt: frisch, frech, fröhlich und frei von der Leber weg, streng antifaschistisch-antikommunitisch. Die Frontstadt hat einen neuen Liebling.

1952

Regie bei den Stachelschweinen ("Festland Berlin"). Die Presse ist überaus positiv. Neuss schreibt, spielt, inszeniert.

1953

Die Angebote häufen sich. Bald wird kein Schuhladen in Berlin eröffnet, zu dessen Feier des Tages Neuss nicht die Pauke haut.

Kurt Meisel fragt, ob er Shakespeare spielen will. ("Warn' Dichter, wohnte nich in Berlin. Kannt' ick nich.") E-Bühnen-Debüt im Hebbel-Theater, Friedrich Luft schreibt: "... als ob er nie Kabarett gespielt hätte!" Unter O.F. Schuh spielt er Lessing und Molière; die Presse lobt überschwenglich ("umwerfend komisch"). Daneben und zwischendurch: Funk, Film, Werbung, Solo-Auftritte, Mitternachtskabarett.

Die Zusammenarbeit mit Wolfgang Müller beginnt. Erstes Programm: "Zwischen Tür und Angel" im "Rauchfang", Hardenbergstraße. (Eröffnungs-Conference: "Na, Wolfgang, sag mal was. Wenn de nix sagst, sitzen die Leute dumm rum...")

1955

Plattenaufnahmen. Engagement für die SPD.

Neuss, vom Südwestfunk mit der Pauken-Nummer für eine Live-Sendung engagiert, soll Abstriche an dem Pointen-Feuer machen, mit dem Adenauer, Neonazis und Militarismus eingedeckt werden. Als er sich weigert, erhält er vom SWF-Intendant Bischoff Auftrittsverbot. Der Eklat ist da, die Presse steigt groß ein ("Maulkorb statt Pauke", "Zensur") In Berlin soll Neuss Rahmen eines Berliner Abends vor Bundestagsprominenz auftreten, das Fernsehen ist dabei. Während Neuss' Paukennummer schaltet SFB-Intendant Braun ab und täuscht eine 'technische Störung' vor. Die Presse spricht von 'Skandal', der Intendanten-Stuhl wackelt.

1957

Erste Theater-Regie (Sterheim "Die Hose") mit Ernst Schröder in der Hauptrolle. Leinwand- und Bühnenerfolge der "beiden Wolfgangs". Das "Wirtshaus im Spessart" entsteht und bringt den großen Durchbruch. Erkennungs-Song: "Ein Häuschen mit Garten ..."

1958

Filmstar-Ruhm, Geld wie Heu. Neuss und Müller treten nur noch als Paar auf: "Sie einzeln für einen Film zu engagieren, scheint nicht mehr möglich zu sein. Sie sind zu einer Art kinematographischen Symbiose verschmolzen, zu deutsch: Geschäftsgemeinschaft" (Der Tag, Berlin).

Angebote über Angebote, darunter auch ernsthafte: "Wir Wunderkinder", "Rosen für den Staatsanwalt", "Der Hauptmann von Köpenick", "Der Maulkorb". Neuss führt ein Spiegel-Gespräch mit Kölns Karneval-König Liessem und geißelt organisierte Massenfröhlichkeit ("Karneval muß politisch sein.").

1960

Der letzte Neuss/Müller-Film ist abgedreht ("Als geheilt entlassen"). Diesmal spielen die beiden die Hauptrollen. Die FAZ lobt das Gespann als "Dick und Doof auf intellektueller Ebene".

Die Filmindustrie will den Erfolg des "Wirtshaus im Spessart" wiederholen; Arbeitstitel: "Das Spukschloß im Spessart". Neuss bereitet den "Kellerkinder"-Dreh vor.

Im April kommt Wolfgang Müller bei einem Flugzeugabsturz in der Schweiz ums Leben. Die Kino-Könige reagieren prompt. Regisseur Kurt Hoffmann zu Neuss: "Jetzt brauche ich Sie nicht mehr."

Neuss realisiert sein "Kellerkinder"-Projekt. Der Film erzählt die Geschichte eines jungen HJ-Trommlers, der in seinem Hobbyraum erst einen Kommunisten vor den Nazis, später den eigenen Vater vor der Entnazifizierung versteckt - beide danken ihm seinen Dienst mit Prügeln. Schließlich landet er in einem "Heim für Nichtangepaßte", wo er Gleichgesinnte trifft, mit denen er fünfzehn Jahre nach Kriegsende den Vätern die Hakenkreuze an die Fenster malt (Neuss: "Das ist eine Art Bekanntmachung"). Für Wolfgang Müller spielt Wolfgang Gruner, in weiteren Rollen: Achim Striezel, Ingrid van Bergen, Rolf Ulrich, Helmut Käutner und Jo Herbst. Den Pimpf Macke Prinz spielt Neuss selbst. Die Finanzierung des Vorhabens besorgt Neuss allein. Ein Teil des Geldes stammt vom Diamantenmilllionär Oppenheimer, der Rest vom Fernsehen, dem Neuss dafür das Recht zur Erstsendung einräumt. (ARD, 26.6.1960) Die später durchaus übliche Praxis, deutsche Spielfilme vom Fernsehen mitfinanzieren zu lassen, führt zu einem Eklat. Obwohl die "Kellerkinder" auf den Berliner Filmfestspielen erhebliches Aufsehen erregen, lehnt der "Verband der Filmtheater" es ab, den "gesamtdeutschen Heimatfilm" (Neuss) vorzuführen, weil er zuvor im Fernsehen gelaufen ist. Neuss protestiert gegen diese Boykottmaßnahme, reist mit der Pauke durchs Land und führt den Film in gemieteten Kinos selbst vor.

Neuss steigt ins Werbegeschäft ein, lächelt für Weinbrand und Zigarren. Eine Strumpffabrik zahlt 125.000 DM, dafür soll der Filmstar in mehreren Kino- und Fernsehspots zu sehen sein, die nach seinen Ideen gedreht werden. Die sehen etwa so aus: Neuss tritt einen Fernseher ein, neben sich eine fast nackte Schönheitskönigin beim Strümpfe anziehen. Die Mattscheibe geht zu Bruch, der Fuß bleibt unverletzt. Neuss, lächelnd, in die Kamera: "Das machen nur die Strümpfe. NUR DIE. Sonst ist das Gerät nicht kaputtzukriegen." In der Folge: Protest des Verbandes der Fernsehgerätehersteller, die Freiwillige Selbstkontrolle gibt den Spot nicht frei, der Auftraggeber verfügt Produktionsstop, verklagt Neuss auf Vertragsbruch (Streitwert: 250.000 DM).

1961

Neuss bereitet seinen zweiten Film vor, diesmal will er das deutsch-deutsche Thema behandeln. Er ist jetzt Drehbuchautor, Hauptdarsteller, Regisseur und Produzent in einer Person. Eingedenk des "Kellerkinder"-Boykotts geht er diesmal nicht das Fernsehen um Finanzierung an, sondern besorgt sich das Geld woanders: In Bonn bei der CDU (Bundeszentrale für Heimatdienst), in Berlin bei der SPD (Schöneberger Rathaus) und von einem Liberalen in Hamburg. Neuss zu Verleger Bucerius: "Sie sind doch der Rebell von Bonn. Ich hätte Sie gern als Schiedsrichter zwischen CDU und SPD. Aber ddas kostet Sie 'ne Kleinigkeit." Der Hamburger gibt einen Scheck über 30.000 Mark.

Die Story zum geplanten Film erscheint, zusammen mit zwei weiteren Satiren, in Buchform.

1962

Für 787,15 DM bringt Neuss "die Nation in Aufruhr" (Der Spiegel). Diesen Betrag zahlt er für eine Anzeige im Westberliner "Abend", mit der Millionen fiebernden Fernsehern 30 Stunden vor Schluß der Durbridge-Krimiserie "Das Halstuch" den TV-Mörder verrät: Dieter Borsche. Aus purem Zufall (Neuss hatte geraten, er kannte die Serie nicht) wird ein Sturm im deutschen Blätterwald: Der "gewaltige Tiefschlag" (Associated Press) löst verbitterte Kommentare aus, die von "Querschläger" bis "Verräter" reichen; Leserbriefe und anonyme Anrufer bieten Prügel und Schlimmeres an. Die Neuss-Empfehlung der Anzeige, lieber ins Kino zu gehen, erweist sich als Bumerang: "Genosse Münchhausen" und sein Ost-West-Thema, 1962 noch kein Thema (und erst sieben Jahre später von Brandt zur offiziellen Regierungspolitik erhoben), wird ein Mißerfolg.

1963

Außenaufnahmen für die "Tote von Beverly Hills" in Hollywood. Theaterarbeit mit Piscator ("Der Stellvertreter"). Neuss arbeitet an einer Ein-Mann-Show ("Das jüngste Gerücht"), die im Dezember im Domizil am Lützowplatz Premiere hat. Das Programm läuft fast zwei Jahre lang, bringt aussverkaufte Häuser und Presse-Jubel und macht Neuss zu "Deutschlands Kabarettist Nr. 1" (Der Spiegel).

1964

Preis der deutschen Schallplattenkritik für die LP "Das jüngste Gerücht".

Wöchentlicher Neuss-Kommentar in der SFB-Sendereihe "Das Thema" wird nach CDU-Protesten abgesetzt. Kontakte zur "Gruppe 47", regelmäßiger Meinungsaustausch mit Uwe Johnson, Günter Grass, Hans Magnus Enzensberger. Freundschaft mit Giesela Groenewold.

Piscator holt ihn für seine "Oppenheimer"-Inszenierung. Teilnahme am "Gag-Festival" mit einer eigenen "Crazy"-Show. Im Dezember erscheint die erste Ausgabe der Zeitschrift "Neuss Deutschland" (ein Organ des Zentralkomikerteams der satirischen Einheitspartei Deutschlands), äußerlich ein parodistischer Abklatsch des SED-Organs. Die Schlagzeile lautet: "Des Deutschen Volkes Recht auf Selbstverstümmelung".

1965

Freundschaft mit Wolf Biermann, für den er nach einem Gastspiel mit dem "jüngsten Gerücht" im Theater am Schiffbauerdamm interveniert. Läßt aus Protest gegen ein Auftrittsverbot für Biermann seine Mitarbeit an einem DEFA-Projekt platzen.

Beginn der regelmäßigen Mitarbeit an Volker Kühns satirischer Monatsbilanz "Bis zur letzten Frequenz" (HR). Engagement für die SPD; der Neuss-Slogan "Pack den Willy in den Tank" wird zum Wahlkampf-Programm. Auf einer Abschlußveranstaltung der Kampagne für Abrüstung am Ostermontag tritt Neuss in Frankfurt zum erstenmal mit Wolf Biermann auf. Die DDR reagiert mit Einreiseverbot für Neuss. Im September macht er aktiven SPD-Wahlkampf. Auf Kabarett-Veranstaltungen fügt er hinzu: "Die Zweitstimme für die DFU."

Im Dezember rufen Westberliner Zeitungen Ihre Leser dazu auf, Geld für den amerikanischen Vietnam-Krieg zu spenden. Der Ertrag der Aktion soll dafür verwendet werden, Medikamente zu kaufen sowie Porzellan-Nachbildungen der Berliner Freiheitsglocke an die Witwen gefallener GIs zu verschenken. Neuss protestiert mit einem Extrablatt des "Neuss Deutschland": "In Vietnam kämpfen amerikanische Soldaten mit dem südvietnamesischen General Ky. Sein größtes Vorbild: A. Hitler".

Westberlins Zeitungsverleger kontern mit einem Anzeigenboykott gegen Neuss und sein "Neuss Testament". Der geht vor Gericht, wird abgewiesen. Neuss ruft zu einer Spendenaktion auf, um den "Anzeigenkrieg" vor Gericht weiterführen zu können: "Zeigt's dem Springer Helft dem Neuss!"

1966

Innerhalb einer Woche werden 11.000 DM für Neuss gespendet. Aber die Presse schießt sich ein, die Folge sind tätliche Angriffe und anonyme Drohungen ("Lebt ihr roten Hunde noch?"). In den Zeitungen erscheinen Verfassungsschutz-Fotos, die Neuss als Teilnehmer an einer polizeilich genehmigten Vietnam-Demonstration zeigen: Neuss ist mit einem schwarzen Pfeil gekennzeichnet. Als er Ende Januar zusammen mit Hannelore Kaub einen "Vietnam-Report" vor Studenten vorträgt, explodiert vor dem Saal eine Bombe. Das Deutsche Fernsehen setzt die TV-Kabarettsendung "Hallo Nachbarn", an der Neuss mitwirkt, aus politischen Gründen ab.

Der Tablettenkonsum (Preludin, Schlaftabletten) steigt. Erste Begegnung mit Hasch.

Im Februar SPD-Ausschluß. Briefwechsel mit Willy Brandt. Gegner des Vietnam-Krieges werden von Bild-Gesinnten "zum Einsteigen in die S-Bahn Richtung Ost-Berlin" (Der Kurier) veranlaßt und "durch den Schalter geprügelt" (Der Abend). Der "Spiegel" weiß von Lockrufen wie "Ist hier noch irgend so ein Neuss-Schwein?" zu berichten. Neuss verläßt Berlin, die Presse spricht von Exil. Urlaub in Schweden. BRD-Tournee mit "Neuss Testament", Rückkehr nach Berlin, wo das Programm wieder im Theater am Kurfürstendamm läuft.

Filmaufnahmen in Danzig zu dem Grass-Film "Katz und Maus", Lars Brandt spielt den Mahlke, Neuss die Pilenz-Rolle.

1967

Funkaufnahme "Neuss paukt deutsch" in Frankfurt. Anfang Juni Studentenunruhen aus Anlaß des ofziellen Schah-Besuches, Benno Ohnesorg wird von der Polizei erschossen. Neuss startet sein drittes Solo-Programm "Asyl im Domizil", diesmal wieder am Lützowplatz ("Ich freue mich über jeden, der heute abend bei mir ist - zeugt es doch von einem starken Überlebenswillen ... Der Skandal beginnt, wenn die Polizei ihm ein Ende machen will"). Während des "Bunten Abends für Revolutionäre" sammelt der Kabarettist für den Vietcong.

Neuss bekennt sich offen zur außerparlamentarischen Opposition; das "Berliner Extra-Blatt" und der Republikanische Club werden gegründet. Verstärkte Zusammenarbeit mit dem SDS: Diskussionen, Sit-ins, Aktionen, Theorie.

1972

Umstieg von Tabletten auf Haschisch.

1973

Tonbandprotokolle: Neuss erzählt Salvatore sein Leben.

Spielt unter Schamomis Regie in "Chapeau claque": es ist die Geschichte eines Aussteigers.

Dreharbeiten für die Fernsehdokumentation "Ich lache Tränen, heule Heiterkeit", Volker Kühns Neuss-Porträt.

Im November wird Neuss rückfällig und gibt ein Pauken-Gastspiel bei den Berliner "Stachelschweinen". Die Presse spricht von einem Comeback.

1974

Das Salvatore-Buch erscheint. (Neuss: "Ein Salvatore-Roman").

Dreharbeiten zu Kühns Fernsehfilm "Die halbe Eva" in Frankfurt. Letzte Filmarbeit.

1976

Neuss bekommt Sozialhilfe. Die Presse berichtet, daß ihm nach dem Bundessozialhilfegesetz monatlich 265 DM gezahlt werden. Zusätzlich Weihnachtsgeld.

1977

Plattenaufnahmen für das Kinderhörspiel "Banana".

1979

Neuss vor Gericht. Bei einer Haussuchung waren 35,8g Haschisch und mehrere LSD-Trips bei ihm sichergestellt worden. Der Angeklagte fordert die Legalisierung von Haschisch. Das Gericht will seine Schuldfähigkeit feststellen lassen. (Neuss vor Gericht: "Ich war immer unnormal. Das ist meine Berufskrankheit.")

In einer zweiten Verhandlung wird Neuss wegen Verstoßes gegen das Drogengesetz zu acht Monaten Gefängnis mit Bewährung verurteilt.

Langes Interview im HUMUS-Magazin

1981

"Das Wolfgang Neuss Buch", eine Sammlung seiner alten Texte, wird von Volker Kühn herausgebracht.

1982

Bei Stechapfel in Berlin erscheint "Üben! Üben! Üben!", eine Cassette mit neuen Texten. Tilman Jens macht ein Interview fürs TV, das in verschiedene 3. Programmen gesendet wird. In der taz erscheinen wiederholt Beiträge von Wolfgang Neuss.

1983

Seine alten Filme "Wir Kellerkinder" und "Genosse Münchhausen" werden von der Fabrik für Kultur und Sport wieder ausgekramt und laufen mit großem Erfolg wochenlang auf dem UFA Gelände. Der Vertrieb wird auf die BRD ausgeweitet. Bei Rowohlt wird Gaston Salvatores Buch "Der Mann mit der Pauke" neu verlegt. "Das Wolfgang Neuss Buch" geht in den 2001 Vertrieb über. Schließlich die erste Sammlung neuer Texte von Wolfgang Neuss seit den 60er Jahren: "NEUSS' ZEITALTER".

Demnächst: Wolfgang Neuss wird wieder schön, Haschisch wird legalisiert und dann gehts los ...

"Große Zeiten! Ich bin am Kommen! Ich habe mich für die 80er Jahre gedacht!"

1989

Wolfgang Neuss stirbt in Berlin